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Mosaik III
 

Mosaik III

7 Charakter- und Vortragsstücke in erweiterter und freier Tonalität (obere Mittelstufe)
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  • INV003
Geheimnisvoller Weg • Mysterious Way Einsames Schloss • Secluded Castle Rhythmusgestalten •... mehr

Geheimnisvoller Weg • Mysterious Way
Einsames Schloss • Secluded Castle
Rhythmusgestalten • Rhythmic Figures
Blues • Blues
Nachtgesang • Night Hymn
Lyrisches Intermezzo • Lyrical Intermezzo
Epilog • Epilogue


Mosaik ist eine vierhändige Stückesammlung, die den Klavierunterricht von den Anfängen bis ins Studium und darüber hinaus begleiten kann. Das gemeinsame Musizieren schult gleich von Beginn an die Aufmerksamkeit auf das Spiel der Partnerin oder des Partners, gibt rhythmische Sicherheit und klanglichen Anreiz. Die Freude des eigenen Spiels wird somit ergänzt und führt beinahe selbstverständlich zum Wunsch, das gemeinsam Erlebte und Erarbeitete anderen darzubieten. Durch das kontinuierliche Fortschreiten von der modalen Tonalität hin zu einer erweiterten freien Tonalität bietet sich der Spielerin und dem Spieler die Gelegenheit, den durch traditionelle Wurzeln geprägten Hörhorizont in Richtung einer zeitgenössischen Tonsprache zu erweitern.

Mosaik III besteht aus 7 Charakter- und Vortragsstücken in erweiterter und freier Tonalität. Eine dichte Satzstruktur und die bis zur selbständigen harmonischen Zwölftönigkeit geführte Quartenharmonik erfordern fortgeschrittene Spielerinnen und Spieler. Klangsinn undGestaltungswille werden durch die charakteristischen Titel und eine expressive Dynamik angeregt. Variable Metrik, zusammengesetzte Taktarten und melodisches Parlandospiel sind Bausteine einer individuellen Rhythmik. Zur Erleichterung des Zusammenspiels ist Mosaik III in Partiturform notiert. Die Reihenfolge der Vortragsstücke ist so gewählt, dass eine Gesamtaufführung mit einer Dauer von etwa 35 Minuten gut möglich ist.

Die Uraufführung spielte der Komponist gemeinsam mit dem Bremer Pianisten Jesko Brandt am 17. Januar 2004 im Alten Gymnasium in Oldenburg. Mein besonderer Dank gilt Herrn Brandt zudem für die Mithilfe bei der Ausgestaltung der Fingersätze und der Pedalisierung.

Christoph J. Keller
Oldenburg, Sommer 2004


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ISMN: M-50156-003-5
Dauer: 00:35:25
Rezension:

Über die Uraufführung berichtete Volker Timmermann in der Nordwest-Zeitung am 20. Januar 2004:

Mit zweifacher Meisterschaft am Klavier
Konzert Vierhändiges von Christoph Keller, Grieg und Rachmaninoff

Eine Uraufführung stand im Mittelpunkt.
Christoph Keller schrieb Charakterstücke für das Klavier.

VON VOLKER TIMMERMANN

OLDENBURG – Die Werke des Oldenburger Komponisten Christoph Keller finden zunehmendes Interesse in der musikalisch interessierten Öffentlichkeit. Gemeinsam mit dem Pianisten Jesko Brandt stellte Keller im Alten Gymnasium ein Programm für Klavier zu vier Händen vor. Neben romantischen Werken stand die Uraufführung des „Mosaic III“ im Mittelpunkt.

Die sieben Charakterstü­cke des „Mosaic III“ stellen kurze Episoden dar, in denen Keller musikalische Grundbausteine nutzt, um diese auf sehr eigene Art überraschend und effektvoll zu verarbeiten.  
So bringt der einleitende „Geheimnisvolle Weg“ aufsteigende Quartgänge, deren vertikal chromatische Verschiebungen einen undeutlichen und verhangenen Eindruck erzeugen. Die „Rhythmusgestalten“ kombinieren rhythmische Grundeinheiten stets neu und vermitteln so ein unruhiges und temperamentvolles Gepräge, während im „Nachtgesang“ durch häufige Taktwechsel und Tempovariationen eine klare metrische Struktur zugunsten rezitativisch freien Ausdrucks aufgegeben wird, Keller gelangt so zu assoziativen und nuancierten Charakterskizzen.

Diese eindrucksvolle Musik wurde von Werken Griegs und Rachmaninoffs gerahmt. Griegs „Deux pieces symphoniques“, Entwürfe einer (nie geschriebenen) Symphonie, sind Raritäten. Während das Adagio cantabile mit seinem lyrisch expressiven Hauptthema und dessen zart geschmackvoller Verarbeitung ein kleines Klavierjuwel darstellt, ist dem Allegro energico durch die dramatischen Verwandlungen des stürmischen Themas und dem ruhenden, ausschließlich auf orchestrale Farbwirkungen zielenden Mittelteil der symphonische Hintergrund gewiss.

Auch Rachmaninoffs „Six morceaux“ sind klangfarbliche Effekte zu eigen, die jedoch ganz den Wirkungen des Klaviers angepasst sind. Höhepunkt war hier die Slava mit ihrem lyrisch angelegten, in einer langen Steigerung fulminant schließenden Thema.

Brandt und Keller wussten als Klavierduo zu überzeugen: Dem virtuosen Anspruch der Werke entsprachen sie mit souveräner Technik und präzisem Zusammenspiel. Das Klangbild war von dynamischer Potenz und rhythmischer Prägnanz des vierhändigen Satzes geprägt, Feinzeichnung und atmende Sensibilität der Artikulation ließen auch im dicht gewobenen Sätzen den Blick auf Wesentliches jederzeit zu.


 In der Ausgabe 4/2005 der neuen musikzeitung erschien im April 2005 auf der Seite 53 eine Rezension von Insa Oertel:

Ein ganz und gar virtuoses Intermezzo
Jesko Brandt und Christoph J. Keller in der Baptistenkirche Jeddeloh

Als großartige Klangpoeten gestalteten Jesko Brandt und Christoph J. Keller ein Konzert, das in der Baptistenkirche Jeddeloh auf Initiative der Edewechter Kunstfreunde zu hören war.

Erwartungsvolle Stille erfüllt den Saal. Das Publikum ist zum größten Teil bereits vertraut mit Kellers moderierender Aufführungspraxis. Zudem steht das erst im Januar uraufgeführte Klavierwerk „Mosaik III“ auf dem Programm. Das Stück „Fernes Land“ aus dem zweiten Band des Mosaik-Zyklus eröffnet den Konzertabend. Die darauffolgenden „Six Epigraphes antiques“ von Claude Debussy erschienen 1915, mitten im ersten Weltkrieg. Die schmerzvolle Klangintensität und die poetische Weite, die in archaische Urgründe führt, haben Debussys und Kellers Werke durchaus gemeinsam. Welch ein Erlebnis, diese sensiblen und kraftvollen Werke in den Händen des versierten Klavierduos zu wissen! Der junge Pianist Jesko Brandt wird nicht nur als Solist bei Orchesterkonzerten gern engagiert, er ist zudem ein erfahrener Keller-Interpret und begleitet als solcher die Entwicklung des mittlerweile recht umfangreichen Keller-Ouvres. Die sieben Charakterstücke aus „Mosaik III“ lassen deutlich Kellers Nähe zur Klangwelt Debussys vernehmen. Während aber die szenischen Gesänge Debussys die griechische Mythologie in orientalische Schleier hüllt, empfindet man die musikalischen Skizzen Kellers eher als kaleidoskopisch gebrochene Gegenwartsbilder, in denen alte Visionen, Fremdes und Eigenes lebendig werden. Ikonisch werden die musikalischen Figuren eingefangen, treten beim „Geheimnisvollen Weg“ als kraftvolle Lichtgestalten in Erscheinung, erforschen in einer Art Versteckspiel mysteriöse Gänge, werden mit seltsam anmutenden Gestalten konfrontiert, von ihnen bedroht, suchen Schutz hinter den von alters her tragenden Säulen, während die Macht der Alten ein letztes Mal aufbrodelt. Befreiend wirkt da der parlando-artige Blues, der sich dem chronischen Off-Beat in spielerischer Gelassenheit quer stellt. Und ist es im „Nachtgesang“ nicht ein Wanderer, der auf penetrant einschmeichelnde Art versucht, in die zauberhaft verklärte Innenwelt einzudringen? Das innere Echo verhallt im Nichts. Die Schlusssequenzen „Lyrisches Inter­mezzo“ und „Epilog“ erzeugen durch ihre Klangstruktur (Resonanztechnik) jedoch wieder eine unendliche Weite des musikalischen Raums. In dieser spannungsvollen Schwebe entlässt uns Komposition. Das Echo der Keller-Dramatik klingt nach der Pause in Rachmaninoffs „Six Morceau“ aus dem Jahre 1894 wider. Ein Klagegesang, der den Raum des Sextintervalls prosodisch frei erfüllt, sich steigert zu ekstatischer Raserei („Barcarolle“), zwischen Aufbegehren und sorglosem Getänzel wankt („Scherzo“). Verdichtung des Materials und Auflösung in Sequenzierungen, Ellipsen und Augmentationen erzeugen einen permanenten Puls von Entladung-Stau-Impuls, in dem sich der folkloristische Ausdruckswille immer wieder neue Bahnen sucht. Kenner wissen – und Laien spüren es –, dass Rachmaninoff für die Instrumentalisten die Grenzen des Machbaren ausreizt. Nicht nur auf­grund der virtuosen Anlage, auch we­gen der emotionalen Extreme, die den Interpreten Hingabe und höchste Kon­zentration gleichzeitig abverlangen. Dem Duo gelang es großartig, diese Kräfte zu bündeln. Eine Zugabe war unumgänglich. Nach Ravels „Ma mère l'oye“ dankte das Publikum mit langanhaltendem Applaus.

Insa Oertel


 Die neue musikzeitung veröffentlichte in der Ausgabe 4/2007 einen „Notentipp“ für die gesamte Mosaikreihe, ebenfalls von Insa Oertel:

Christoph J. Keller: Mosaik I-III für Klavier zu vier Händen,  Inventio Verlag, Braunschweig 2004, Band 1: 15 Spielstücke in modalen Tonarten (Unterstufe), 15 Euro
Band 2: 12 Spielstücke in erweiterter Tonalität (untere Mittelstufe), 15 Euro
Band 3: 7 Charakter- und Vortragsstücke in erweiterter und freier Tonalität (obere Mittelstufe), 17,50 Euro „In uns, oder nirgends ist die Ewigkeit …“ (Novalis)

Die didaktische Grundidee Bartóks aufgreifend, hat Ch. J. Keller mit sei­ner Stückesammlung ein pianistisches Kompendium entwickelt, das den Hör­horizont des Instrumentalschülers in Richtung zeitgenössischer Tonspra­che erweitert. Mit der systematischen Einführung modaler Tonarten wird nicht nur an die traditionellen Wur­zeln angeknüpft, sondern gleichzeitig eine Klangwelt kreiert, die aus Film­musiken vertraut sein mag und mitun­ter an die Jazzharmonien eines J. Ae­bersold denken lässt.

Die Stücke wirken nie konstruiert, sind pianistisch „griffig" und leben von einer einfallsreichen gestischen Aus­formung. Polyphone Stimmführung, rhythmische Sicherheit, schneller Ar­tikulations­wechsel, klangliche Ausge­wogenheit, Resonanztechnik und vir­tuose Spielelemente werden von An­fang an trainiert. Dieses vierhändige Werk ist eine ideale Ergänzung für den Instrumentalunterricht, zumal es den Lernenden aus der „Einzelhaft am Kla­vier“ befreit. „Die Welt fängt an zu klin­gen …“, wenn man es gelernt hat hin­einzuhören in die vielgestaltige Klang­welt und die eigene Phantasie sie zum Leuchten bringt.

Insa Oertel


 

In der Kurzvorstellung in der neuen musikzeitung im März 2005 schreibt Reinhard Schulz:

Noten
Neue Partituren durchgesehen von Reinhard Schulz

Komponist/Titel/Verlag
  Christoph J. Keller
  Mosaik III (7 Charakterstücke für Klavier zu vier Händen)
  Inventio Musikverlag
Stilrichtung/Verwendung
  Charakterstück für den Unterricht, weiter Horizont.
Form/Struktur
  Erweitert tonal, Parallelharmonik, Bluesanleihen, improvisatorisch etc.
Notation/Dauer/Schwierigkeit
  Normal mit einigen Freiheiten
  Pro Stück circa 2 bis 3 Minuten
  für obere Mittelstufe (anspruchsvoll).
subjektives Ergebnis
  Vielseitige, gut gehörte Hinführung zu neuen Spielweisen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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